Selbstzerstörung

Mein Leben war von Schmerz geprägt. Die ersten 7 Jahre wurde ich von einer schizophrenen Mutter, die in ihrer zweiten Persönlichkeit „Tante Tyranja“ mich umbringen wollte, misshandelt. Meine Familie an sich war auch nicht besser. Arm ausgekugelt, weil ich auf dem Rasen gespielt hatte, usw.

Sei es durch Brennnesseln gezogen, bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt oder einfach Tage im Raum eingesperrt gewesen zu sein.

Anschließend folgten Jahre bei meinem Vater, die zwar besser, aber auch nicht gut waren.

Ich glaube, ich habe in den ersten 13 Jahren meines Lebens eine Menge „Du bist wertlos“ mitbekommen. Eine Menge negativer Gefühle.

Oftmals findet eine Selbstsabotage bei vollem Bewusstsein statt.

Meine ersten Kunden in meiner Selbstständigkeit habe ich angebettelt, bitte nicht zu zahlen, weil ich
a) Angst hatte, dass mein Vater wütend wird und
b) dass meine Programmierung „Ich bin wertlos“ sonst Probleme machen würde.

Kunde bekommen = Ich lag erstmal 14 Tage im Bett und konnte aus Angst nichts mehr machen.

Egal ob Sex, Erfolg im Beruf, wenn ich etwas bekommen hatte. Es war immer Schmerz. Deshalb lernte ich wohl indirekt besser, erfolglos zu sein.

Video ging viral oder ich habe ein Geschäftsmodell gefunden, das funktioniert hatte. Ich habe es wegen dieses innerlichen Spannungszustands nicht weiterverfolgen können.

Oftmals funktioniere ich auch super, bis feststeht, dass ich für ein Projekt gut bezahlt werde.

Ich weiß, es hört sich so doof an. Aber wenn ihr wüsstet, wie oft Sachen wegen des inneren Druckes nicht funktionieren. Am Ende bleibt die Enttäuschung, dass man aus diesen Mustern der Selbstzerstörung nicht ausbrechen kann.

Es ist auch nicht so, dass diese Sachen unbewusst ablaufen. Ich merke, wenn die Selbstsabotage am Werkeln ist, kann da nicht ausbrechen. Ein Körper, der einem nicht gehorcht. Oder wie ich so gerne sage: Das Gefängnis ist überall.

Wenn ich mein Leben zusammenfassen würde:
Ich baue mir etwas auf, nur um bei vollem Bewusstsein zuzusehen, wie ich mir selbst alles kaputt mache, ohne dabei Einfluss auf mich zu haben.

Es ist fast so, als wolle etwas in meinem Körper mich am Boden sehen, mich abgrundtief hassen. Zuletzt hatte ich erfolgreiche Monate, freute mich, dass es wieder bergauf ging. Kurze Zeit später: 22k Schaden, wegen Schockstarre.

Die Muster sind nicht mehr so extrem wie früher. Da ich heutzutage aber ein erwachsener Mann mit Unternehmen bin, ist die mögliche Schadenshöhe um einiges größer.

Immer öfter stelle ich mir die Frage:
Ist es das alles wert? Ich bin, seitdem ich aus Deutschland ausgewandert bin, nicht mehr depressiv. Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um 80h+ jede Woche zu arbeiten, nur um mir selbst binnen kürzester Zeit 2 Jahre Misere wieder aufzuerlegen.


Wäre es aus geschäftlichen Gründen eine Misere, hätte ich damit kein Problem. Jedoch läuft vieles gut, bis dann das Muster um sich greift.

Ich weiß es leider nicht zu fixen.
Aber es gibt nur ein Fixen. Oder gehen.

Für immer.


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